Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Uwe Schroff ist 55 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Töchtern. z.V.g.
Die Teppich Quelle AG bzw. TQ-Bodenbeläge und Innendekorationen ist ein Fachgeschäft für Bodenbeläge aller Art ausser Keramik. In den beiden Ausstellungen in Märstetten und Uzwil präsentiert das Team von Uwe Schroff (55) Bodenbeläge, Heimtextilien und Innenbeschattungen auf über 1800 m². Sein Team ist der ideale Ansprechpartner für die Parkettrenovation und die Werterhaltung. Die Unternehmung führt auch ein breites Spektrum an Heimtextilien im eigenen Nähatelier in Uzwil.
Uzwil/Märstetten Uwe Schroff, welche Termine stehen heute in Ihrer Agenda?
Um 7 Uhr steht ein Ausmesstermin für Vorhänge in Steckborn an. Danach geht es zur Baustelle nach Felben, um den Stand der Dinge mit den Bodenlegern vor Ort zu besprechen. Anschliessend dasselbe auf einer Baustelle in Uzwil. Kurz vor Mittag darf ich noch eine Feuchtigkeitsmessung in einem Estrich vornehmen. Am Nachmittag sind noch zwei, drei Angebote auszufüllen, welche bis heute Abend Eingabetermin haben.
Was bedeutet Führung für Sie und was zeichnet Ihren Führungsstil aus?
Vor 33 Jahren, als ich in der Firma als Bodenleger startete, hatte ich Vorgesetzte mit einem sehr autoritären Führungsstil erlebt. Es zählte nur die Arbeit – es gab wenig Lob und Anerkennung. Ich denke, diese Erfahrung hat mich in meinem Führungsstil auch geprägt. Ich möchte die Mitarbeiter motivieren, inspirieren und leiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ich sehe mich selber auch nicht als Chef, sondern eher als Kollege.
Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern besonders wichtig?
Ein ehrlicher und kollegialer Umgang miteinander und dass Probleme frühzeitig angesprochen und ausdiskutiert werden. Ich erwarte auch, dass man sich traut, Kritik an meiner Person und meinem Handeln anzubringen, und die Antwort dann nicht scheut. Kritik ist für mich kein Angriff auf die Person, sondern es hilft uns allen, sich zu verbessern.
Mit wem und wo verbringen Sie Ihre Mittagspause?
Seit ich in der Filiale in Uzwil bin, verbringe ich die Mittagspause mit unseren Mitarbeitern. Als ich noch in Märstetten war, bin ich meistens nach Hause gefahren, da ich dann noch etwas Familienleben geniessen konnte. Ein kleiner Luxus, den ich mir damals leistete.
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in Ihrer Firma?
In der Firma versuchen wir, Produkte anzubieten, welche keine langen Lieferwege benötigen. Wenn möglich, bieten wir europäische Produkte an. Parkett aus Asien wollen wir vermeiden. Wir versuchen natürlich, das Gleichgewicht zwischen Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung zu gewährleisten. Recycling und «Second Life» sind grosse Themen in unserer Branche. Wir haben Bio-Böden und Bodenbeläge, welche aus recycelten Rohstoffen hergestellt wurden, oder auch Teppiche und Vorhangstoffe, die aus Plastik oder PET aus dem Meer hergestellt wurden. Die neueste Erweiterung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Teppich Quelle AG in Märstetten ermöglicht eine noch effizientere Nutzung der Sonnenenergie.
Was beschäftigt Sie zurzeit am meisten?
Die Politik in meinem Heimatland beschäftigt mich sehr und natürlich die gesamte Situation auf der Welt. Unsere Generation hatte das Glück, ohne Krieg und grössere Wirtschaftsprobleme aufzuwachsen. Aber wenn ich in die Zukunft unserer Kinder schaue, dann wird mir etwas schaurig.
Was war Ihr erstes Sackgeld und was haben Sie dabei verdient?
Bei uns zu Hause gab es kein Sackgeld. Wir waren sechs Kinder und das lag nicht drin. Allerdings hat unsere Mutter immer versucht, unsere kleinen Wünsche zu erfüllen. Die grossen Wünsche haben wir uns mit kleinen Ferienjobs selber erarbeitet.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 18-jährigen Ich mit auf den Weg geben?
Folge deinen Leidenschaften, sei stets neugierig und höre nie auf zu lernen. Sei offen für die Vielfalt und pflege zwischenmenschliche Beziehungen und setze dich für eine positive Veränderung in der Welt ein.
Wer hat Sie auf dem Weg zum Chef am meisten gefördert und gefordert?
Wenn ich so zurückdenke, dann war das eigentlich mein heutiger Kompagnon Daniel Streit. Er ist wie ich über 30 Jahre in der Firma und wir haben uns immer gefördert, geholfen, gefordert und auch unterstützt. Was wir zusammen erlebt haben, würde wahrscheinlich Bücher füllen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Mein Traum als Teenager war der Beruf des Piloten. Ich war auch kurz davor, mich bei der Bundeswehr für die Ausbildung anzumelden, allerdings schreckten mich die 30 Jahre Verpflichtung ab. Später wollte ich Architektur studieren – hier fehlte mir damals die Motivation es voll durchzuziehen.
Wie bekommen Sie Beruf und Privatleben unter einen Hut?
Meine Frau hat mich als Arbeitstier kennengelernt und auch akzeptiert. Trotzdem haben wir zusammen eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben gefunden, indem wir klare Grenzen gesetzt haben. Neben viel Sport, wie Schwimmen, Joggen und Fitnesstraining geniesse ich das Familienleben, was mir beim Abschalten hilft.
Engagieren Sie sich als Firmenchef in der Gemeinde?
Dazu fehlt mir die Zeit und da ich bis heute keinen Schweizer Pass habe, ist mir so manches politisches Mitwirken auch untersagt.
Welches Ziel haben Sie 2024 mit Ihrem Unternehmen?
2024 steht unser 40-jähriges Firmenjubiläum in Märstetten und unser fünfjähriges Bestehen in Uzwil an. Dies möchten wir natürlich gebührend feiern.
Was tun Sie gegen den Fachkräftemangel?
In diesem Jahr haben wir unseren Beruf an der Berufsmesse in Weinfelden mit einem Stand präsentiert. Zudem bilden wir selber jedes Jahr aus. Aktuell haben wir vier Lernende zum Boden- und Parkettleger. Zudem fördern wir unsere Mitarbeiter bei der Weiterbildung.
Wer soll diese Fragen als Nächstes beantworten?
Niklaus Amrhein von der Amrhein AG Fensterbau Schreinerei in Uzwil.
pd/dot
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