Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
"Mobilfunkantennen dürfen nur maximal zehn Prozent ihrer Leistung ausschöpfen", sagt Michael Lieberherr.
Wer öfters unterwegs ist, sieht viele Menschen mit dem Handy am Ohr oder vor dem Gesicht. Sie alle benötigen Antennen, um mit anderen kommunizieren zu können. Doch, wie steht es um die Strahlung und um die 5G-Technologie? Die WN haben bei der Swisscom nachgefragt.
Region Im Raum Flawil gibt es bereits zahlreiche Mobilfunkantennen und weitere sollen in absehbarer Zeit gebaut werden. Mobilfunknutzer möchten möglichst störungsfrei telefonieren, Nachrichten versenden und im Internet surfen. Dass nicht alle Freude an den 5G-Mobilfunkantennen haben, zeigte sich im WN-Artikel vom 28. September «Beat Härtsch wähnt sich im Antennen-Bermudadreieck». Dazu sagt Michael Lieberherr, Swisscom Delegierter Public Affairs Zentral- und Ostschweiz: «Je besser ein Gebiet versorgt ist, desto weniger müssen die eigenen Geräte senden. In einem Gebiet wie Flawil hätte man mit mehr Antennen weniger Emissionen bei den einzelnen Nutzern.» Es sei vergleichbar mit der menschlichen Stimme, die auf weite Distanz lauter sein müsse, um gehört zu werden. Je weiter also die nächste Antenne entfernt sei, desto mehr Sendeleistung sei nötig und dies beidseitig, führt Lieberherr weiter aus.
Das Netz an Antennen in der Region respektive in der Schweiz verdichtet sich zusehends. Gemäss Swisscom braucht heute jede Person in einer einzigen Woche im Durchschnitt doppelt so viele Daten wie 2010 während des gesamten Jahres. Um dem steigenden Bedarf an mobiler Datennutzung Herr zu werden, brauche es mehr Antennen. Deren Standorte zu bestimmen sei indes nicht so einfach. Zudem sei die Schweiz im Bereich Mobilfunk besonders restriktiv, erklärt Lieberherr und erwähnt dabei die zehnmal strengeren Grenzwerte, als dies die Weltgesundheitsorganisation vorschreibe. «Diese gelten überall dort, wo sich Menschen länger aufhalten. Das sind insbesondere Wohnungen, Schulen, Altersheime sowie Spielplätze, die in der Raumplanung stehen», sagt Michael Lieberherr. Wenn ein Mobilfunkbetreiber eine Antenne aufstellen möchte, werden in der Planung Orte mit empfindlicher Nutzung definiert. Dann wird vorab berechnet, wie viel Sendeleistung zulässig ist, um die Grenzwerte einzuhalten und diese werden dann im Standortdatenblatt aufgeführt. Das Standortdatenblatt wird mit dem Baugesuch eingereicht. Wenn die Antenne steht, müssen durch externe Firmen Kontroll-messungen erfolgen. «Die Akkreditierung dieser Firmen erfolgt nicht über die Swisscom, sondern die Schweizerische Akkreditierungsstelle SAS. Die Swisscom hat hiermit nichts zu tun», erklärt Lieberherr. Die Antennen werden auch später immer wieder in Bezug auf Strahlenbelastung kontrolliert. «Wir müssen auch im Betrieb nachweisen können, dass der Grenzwert jederzeit eingehalten wird», sagt Lieberherr.
Für Lieberherr ist klar, dass die angebliche Strahlenbelastung immer wieder Thema in der Bevölkerung ist. «Den grössten Teil der Strahlung, nämlich 90 Prozent, nimmt der Mensch über das eigene Handy auf und nicht über die Antennen. Mit jedem Zentimeter Abstand vom Handy zum Körper nimmt die Strahlung massiv ab», erklärt Michael Lieberherr. Hinzukomme, dass der Bund die Kapazität einer Antenne auf zehn Prozent ihrer Leistungsfähigkeit beschränke. Es sei vergleichbar mit einer Flasche Wasser. Von einem Liter Inhalt dürfe nur ein Zehntel, also ein Deziliter ausgeschenkt werden. Je mehr Nutzer diesen einen Deziliter begehrten, desto kleiner werde deren Anteil.
Die Antennentechnologie habe sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. «Für 5G werden sogenannte adaptive Antennen eingesetzt. Sie sind in der Lage, die Signale zielgerichteter zu den Endgeräten zu senden und können so Daten mit weniger Energie übertragen», erklärt Lieberherr und verweist dabei auf das Thema Energieeffizienz. So werde heute für die Übertragung von einem Megabyte Daten nur noch 0,2 Watt Strom benötigt. Bei der 2G-Technologie seien 5400 Watt nötig gewesen. Lieberherr widerspricht der vermeintlichen Annahme, dass mehr Daten auch mehr Strahlung verursachen. «Die 5G-Technologie ist in der Lage, viel mehr Daten unter den gleichen Bedingungen zu verarbeiten. Sie hat in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte erzielt. Die strengen Schweizer Vorgaben gelten auch für 5G. Trotz allem braucht es mehr Antennen, weil die Nachfrage nach Mobilfunk steigt», sagt Lieberherr abschliessend.
Von Andreas Lehmann
In der Natur gibt es verschiedene Arten von Strahlung:
Ionisierende Strahlung
Sie kann je nach Stärke der Felder Körperzellen schädigen. Beispielsweise radioaktive Stoffe, das Solarium oder Röntgen.
Nichtionisierende Strahlung
Sie verändert Körperzellen nicht und kann sie lediglich erwärmen. Dazu gehören Licht, Wärme, Mikrowelle, Handy sowie TV und Radio. Mobilfunk benutzt nur diese unschädliche Strahlung.
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