Michael Sarbach
ist neuer Botschafter der Stadt Wil.
Fabian Wick beschäftigt sich tagtäglich mit der Natur – vor allem mit Bäumen. Der Zuzwiler Baumpfleger erklärt, weshalb vor allem Grossbäume einen besonderen Wert für die Stadt Wil haben.
Wil «Viele Wilerinnen und Wiler sind sich gar nicht bewusst, was bei ihnen vor der Haustür steht» – Fabian Wick steht an der Grubenstrasse am Hofberg und weist mit einer ausladenden Handbewegung auf die leuchtend grüne Baumkrone, die zwischen den Wohnhäusern am Hofberg hervorragt. Tatsächlich wird einem die stattliche Höhe der Sommerlinde erst bewusst, wenn man unmittelbar neben dem dicken Stamm steht. Acht Meter Umfang hat Wick gemessen. Der Baumpfleger aus Zuzwil unterhält das Naturdenkmal im Auftrag der Stadt Wil. «Anhand der Höhe und des Umfangs des Baumes schätze ich die Linde auf ungefähr 120- bis 150-jährig», vermutet er. «Aufgrund ihres Alters und deshalb auch aufgrund ihres Wertes für Mensch und Natur steht sie unter Schutz.»
Grossbäume wie die Sommerlinde am Hofberg seien in überbauten Strukturen sehr wertvoll, weiss Fabian Wick. «Sie bieten Nahrung für Millionen von Bienen sowie Zuflucht für verschiedenste Vögel und andere Kleinlebewesen. In den Hohlräumen wohnen häufig seltene Fledermausarten, deren Lebensraum immer knapper wird.» Ein solcher Baum sei also deutlich effektiver als andere gut gemeinte Naturschutzmassnahmen, wie beispielsweise Wildbienenhäuser, betont der Baumpfleger. Auch mit den Zahlen kennt er sich aus: «Die Sommerlinde hat eine Blattfläche von etwa 1700 Quadratmetern. Pro Tag verdunstet sie bis zu 1000 Liter Wasser und produziert Sauerstoff für 13 Menschen. Im Jahr filtert sie ausserdem 1,5 Tonnen Feinstaub aus der Luft.» Das seien beeindruckende Zahlen – vor allem, wenn man bedenke, dass die Linde aus einem kleinen Samen (kl. Bild) entstanden sei, so Wick.
Fabian Wick befasst sich seit 25 Jahren mit Bäumen. «Bäume sind mein Leben», so der Baumpfleger. Das Interesse für die Natur sei ihm in die Wiege gelegt worden. Schon als Kind habe er den Grossteil seiner Freizeit im Wald und auf Bäumen verbracht. Nach seiner Ausbildung zum Forstwart bildete er sich zum Baumpflegespezialisten weiter und gründete mit 26 Jahren sein eigenes Unternehmen. «Damals war ich völlig blauäugig», schmunzelt Fabian Wick. «Bis heute hat es aber immer gut funktioniert. Mein Arbeitsalltag besteht noch immer zum Grossteil mit der Pflege von hohen Bäumen. Von da oben sieht man die Welt aus einem anderen Blickwinkel.» Leider, so der Zuzwiler, würden Bäume noch immer viel zu wenig geschätzt und viel zu schnell gefällt. «Die meisten Menschen finden Bäume genau so lange toll, wie sie nicht vor ihrer eigenen Haustür stehen und Schatten oder Laub produzieren», so Wick. Dabei wäre eine fachliche Pflege meistens gar nicht so aufwendig.
Damit die Sauerstoffleistung und die Luftfiltration eines jahrhundertalten Baums mit Jungbäumen ausgeglichen werden können, müssten, laut Fabian Wick am selben Ort bis zu 150 Jungbäume gepflanzt werden. Dies verdeutliche den Wert eines Grossbaums wie der Sommerlinde am Hofberg. In der Stadt Wil stehen deshalb insgesamt über hundert Einzelbäume und Baumgruppen unter Schutz. Bei nicht geschützten Bäumen liege die Verantwortung bei den Grundeigentümern, erklärt der Zuzwiler Baumpfleger. Diese möchte Fabian Wick dafür sensibilisieren, sich mehr für den Erhalt von Bäumen einzusetzen. «Damit leistet man einen wertvollen Beitrag für die Allgemeinheit und vor allem auch für zukünftige Generationen.»
Linda Bachmann
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