Theo Messmer
wünscht sich als Betriebsleiter des Gähwiler Skilifts viel Schnee.
Von Andreas Lehmann/Lui Eigenmann
St.GallenSven Bradke, mit welcher Strategie wird man 2023 National- oder Ständerat?
Nötig ist eine Parteiliste, die Chancen hat, Sitze zu erobern. Zudem sollte ein Platz erreicht werden, der dazu berechtigt, in Bundesbern anzutreten. Die kandidierende Person sollte genügend auf sich aufmerksam machen und aufzeigen, wofür er oder sie einsteht. Im Weiteren werden auch finanzielle Mittel benötigt. Wichtig ist aber ein ausseror-dentliches Engagement der kandidierenden Person über einen längeren Zeitraum hinweg sowie die Fähigkeit, Menschen an die Urne zu bewegen. Im Idealfall beträgt die Aufbauarbeit vier oder mehr Jahre.
Wie wichtig ist für die Kandidaten die Eigenanalyse?
Ramon Weber: Eine politische und chancenmässige Eigenanalyse ist wichtig. Die Kenntnis der eigenen Ausgangslage ist von Bedeutung, um eine Kandidatur zielgerichtet zu verfolgen. Eine Garantie für eine Wahl gibt aber auch die beste Analyse nicht.
Sven Bradke: In der Schweiz entscheidet eine Parteiliste über die Wahl in den Nationalrat. Anders beim Ständerat, dort wird über Personen entschieden. Wichtig für die Eigenanalyse ist auch, innerhalb der Leitplanken der Partei zu politisieren. Darüber hinaus sollte ein Kandidat sich öffentlich profilieren und bekannt machen, um möglichst viele Stimmen zu erzielen.
Wie wichtig ist die Listenposition?
Sven Bradke: Das ist von Kanton zu Kanton verschieden. In St.Gallen hat sie eine geringe Bedeutung. In Zürich hingegen ist die Listenposition sehr wichtig. Dort dürfen 36 Personen pro Partei kandidieren. Wer dort nicht auf einer der vordersten Listenplätze steht, hat wenig Chancen. In St.Gallen gibt es die Listenplätze eins bis zwölf und die Bisherigen stehen meist zuoberst. Wir nehmen alsdann das ABC als weitere Reihenfolge. Die St.Galler FDP-Geschichte zeigt, dass der Listenplatz unbedeutend ist, da schon einige Kandidierende mit den Namen Zwingli, Zeller, Wittenwiler, Weigelt oder aktuell Vincenz-Stauffacher in den Nationalrat nach Bern gewählt wurden.
Wie erkennt man die Schwächen der Konkurrenz und wie nutzt man diese zu den eigenen Gunsten?
Ramon Weber: Grundsätzlich gehen wir von den eigenen Stärken aus. Natürlich schauen wir, welche Themen andere Parteien aufgreifen und thematisieren. Der Fokus liegt aber auf der eigenen Positionierung, weil man mit der am glaubwürdigsten auftreten kann.
Sven Bradke: In der jetzigen Phase des Wahlkampfs spielen Umfragen und Beobachtungen tatsächlich eine Rolle. Wir beobachten auch Kandidierende anderer Parteien, wie sie auftreten und ob sie als Parteivertreter aufgrund ihrer Aussagen vielleicht sogar angreifbar wären. Wichtig ist aber, die eigenen Botschaften und Stärken sichtbar zu machen.
Wie viel Geld braucht es im Portemonnaie, um den Wahlkampf überhaupt in Angriff nehmen zu können?
Sven Bradke: Es gibt Kandidaten, die schon so bekannt sind, dass sie kaum Geld in die Hand nehmen müssen. Das waren früher beispielsweise Personen, die über ihre Tätigkeit beim oder via das Fernsehen eine hohe Bekanntheit genossen und so gute Chancen hatten, gewählt zu werden. Wichtig ist aber auch die Konstellation vor Ort. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden wird der bisherige Ständerat Andrea Caroni kaum Geld aufwenden müssen, da er keine Gegner hat. Im bevölkerungsstärksten Kanton, Zürich, braucht es dafür wesentlich mehr Geld, um sich zu positionieren und allseits bekannt zu machen.
Steuert die Partei auch Geld bei?
Ramon Weber: Bei der FDP zahlt jeder seinen Wahlkampf selbst. Die Gesamtpartei stellt aber Wahlwerbung zur Verfügung. Also Plakate, Inserate, Flyer und vieles mehr. Es ist ein austariertes Zusammenspiel von Partei- und Kandidatenwerbung.
Werden Kandidierende vom Wahlstab für das Auftreten in der Öffentlichkeit, das beantworten von Medienanfragen oder die Teilnahme an Podiumsgesprächen geschult?
Sven Bradke: Wir begleiten die Kandidierenden in Fragen, wie sie auf Leute zugehen und wie sie mit den Medien umgehen sollen. Ebenso, was für Rechte und Möglichkeiten sie haben, falls sie mal einen Fehler machen. Wir vermitteln auch Wissen über die Abläufe und Aktivitäten in Bundesbern. Denn wer die politischen Abläufe nicht kennt, der kann kaum politischen Einfluss ausüben. Der Wahlkampf daheim und die Politik in Bern sind eben zwei Paar Schuhe.
Andreas Lehmann/Lui Eigenmann
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