Theo Messmer
wünscht sich als Betriebsleiter des Gähwiler Skilifts viel Schnee.
Er liegt versteckt in einem Innenhof mitten in der Stadt, ist 100 Quadratmeter gross und beherbergt einen schweizweit einzigartigen Schatz. Die WN waren im wohl geheimsten Keller der Stadt Wil zu Besuch.
Wil Eigentlich war die Barbie-Puppe für die Schwester gedacht, welche die Familie von TinTin in seinen Kindertagen geschenkt bekam. Doch die Schwester, so verrät der Wiler, spielte damals lieber ein Computerspiel. TinTin liess sich die Chance nicht entgehen und kam so zu seiner ersten Puppe. «Sie erinnerte mich mit ihren schicken Kleidern an meine Mutter, nur mit blonden Haaren. Das war toll.» Gibt es diese Barbie heute noch? TinTin schmunzelt: «Nein, die Barbie-Puppen mussten alle einen Bubenalltag überleben. Sie kamen mit in den Sandkasten und in den Wald. Da ist leider nicht mehr viel übrig.»
Heute behandelt TinTin seine Barbies behutsamer als noch in Kindertagen. Der Wiler steht in seinem geheimen Keller. In Dutzenden von Regalen stehen die stummen Damen und Herren, schön aufgereiht in den verschiedensten Kleidern und Ausführungen. 4000 Barbies seien es, die hier stehen, dazu rund 300, die noch originalverpackt sind. TinTin geht langsam durch den hintersten Gang seiner Sammlung. Über jede Barbie weiss er etwas zu erzählen, kennt das Jahr, den Namen des Kleides, welches sie trägt, und die Schwachstelle des jeweiligen Produktionsjahres. TinTin sammelt aber nicht nur die Puppen selbst, im rund 100 Quadratmeter grossen Raum stehen auch über 20 Häuser. «Meine Sammlung ist quasi eine Stadt in der Stadt. Es gibt hier Einkaufsstrassen, verschiedene Geschäfte, Hotels und Wohnhäuser», verrät TinTin, während er weiter durch die Gänge geht. Immer mehr Augen schauen einen an, immer farbiger wird die Sammlung. «Ich habe in diesem Kellerraum die grösste chronologische Barbie-Sammlung der ganzen Schweiz. Sie reicht von den 1960er-Jahren bis heute», verrät TinTin mit einem Lachen auf den Lippen.
Nach einer kurzen Barbie-Pause in seiner Jugend fand TinTin seinen weg zurück zur Puppe im Jahr 1998, da war er gerade an der Kunstgewerbeschule im Vorkurs. «Matel, welche die Barbie herstellen, haben in jener Zeit das Design geändert, der Modeaspekt bekam noch mehr Gewicht. Das hat mir als modeaffiner Typ natürlich sehr zugesagt und so habe ich der Barbie wieder mehr Zeit gewidmet und die ersten Puppen gekauft.» Als TinTin dann 2006 beschloss, eine Sammlung aufzubauen, hatten sich auf seinem Dachstock bereits vier Umzugskartons angesammelt. «Mit diesen Puppen, die da drin waren, startete ich meine persönliche Sammlung in meinem Gästezimmer», erinnert sich TinTin. Schnell aber wurde das Zimmer zu klein und so siedelte der Wiler schon bald in den Keller über. «Das war ein echter Glücksfall», so TinTin und ergänzt: «Der Keller passt einfach perfekt, er hat eine Lüftung, durch welche ein optimales Klima für die Puppen herrscht, und auch die Grösse ist super.» Für den Wiler existiert in seinem Keller nun die perfekte Welt, welche er hegt und pflegt. Zweimal in der Woche kümmert er sich um das Layout, die Aufreihung und auch ums Abstauben. «Das machen die Damen leider nicht selbst», so TinTin.
TinTin geht weiter durch die Sammlung, zeigt auf Kleider, die er den Barbies und ihrem Ken selber genäht hat, und auf den Schmuck, welchen er in Handarbeit selber herstellt. Und auch wenn die Sammlung riesig wirke, sei sie leider nicht vollständig, es fehle noch so einiges, verrät TinTin: «Als Modedesigner fehlt mir das bekannte Nähzimmer aus den 1970er-Jahren. Das wünsche ich mir wirklich sehr, allerdings gab es das so nur in Amerika. Dazu fehlen mir auch einzelne Barbies aus den verschiedenen Jahren.» Und wo findet der Wiler die Barbies? Das sei gar nicht so schwer, verrät der Sammler: «Mal finde ich eine Barbie auf Tutti, mal auf einem Flohmarkt oder sie werden mir durch andere Sammler angeboten.» Laut TinTin komme es auch immer wieder vor, dass Sammlungen von verstorbenen Fans aufgelöst werden. «Da muss man jeweils schnell sein, denn solche Keller werden ruckzuck geräumt.» Den Wert seiner Sammlung kann TinTin kaum beziffern, es gebe Barbies, für die habe er 40, für andere 600 Franken bezahlt, das schwanke sehr. Viel wichtiger ist dem Wiler der emotionale Wert. «Dieser ist unbezahlbar», so der Wiler, der seine Sammlung später gerne einmal an eine Gemeinde spenden würde. TinTin geht weiter durch den Keller, zieht eine noch eingepackte Barbie aus dem Regal und verrät: «Für den Barbie-Film, der am 20. Juli in die Kinos kommt, habe ich auch schon Tickets reserviert. Ich bin sehr gespannt, wie die Macher die Barbie darstellen werden, und ich hoffe, ich werde nicht enttäuscht.»
Lui Eigenmann
Als Informatiklehrling in der..
42'000 Franken an Spendengeldern..
Stadträtin Ursula Egli steht nach..
Die Teppich Quelle AG bzw...
Die Stadt Wil fördert Mobilität im..
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..