Claudia Keel-Graf
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Gut eine Woche ist es her, als es im Wihaldentunnel auf der Umfahrungsstrasse H16 in Bazenheid zu einem Unfall mit drei Todesopfern kam. In der Bevölkerung und der Regierung werden Stimmen laut und fordern Massnahmen.
Bazenheid «Hesch ghört? Es het scho wieder en Unfall uf de Umfahrig in Bazeheid geh.» Dieser Satz dürfte in der vergangenen Woche des Öfteren gefallen sein. Der Schock in der Bevölkerung ist noch immer spürbar. Denn genau acht Tage ist es her, seit sich im Wihaldentunnel in Bazenheid ein tödlicher Unfall ereignete. Bei einer Frontalkollision mit einem Auto und einem Lastwagen kam für den Unfallverursacher jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch am Unfallort. Der Lastwagen kam nach dem Aufprall auf die Gegenfahrbahn und geriet in ein weiteres entgegenkommendes Auto mit zwei Passagieren. Auch für die Beifahrerin kam jede Hilfe zu spät. Der Fahrzeuglenker erlag tags darauf seinen Verletzungen. Dies war nicht der erste tragische Unfall auf dem Streckenabschnitt der Umfahrung Bazenheid. So kam es auf der Höhe des Anschlusslenkers Lichtensteig im 26. Januar zu einer tödlichen Frontalkollision und am 12. März ereignete sich nochmals ein tödlicher Unfall, diesmal von Wattwil in Richtung Ricken. Anfang April folgte sogleich die nächste Kollision von Lichtensteig in Richtung Ebnat-Kappel mit Verletzten. Die Umfahrungsstrasse H16, welche von Tägerwilen durch das Toggenburg bis nach Schaanwald führt, gilt in der Bevölkerung bereits als Todesstrecke.
Doch woran könnte es liegen, dass sich auf dieser Strecke bereits so häufig ein Horrorszenario abspielen musste? Ein WN-Leser, der die Umfahrung Bazenheid seit rund sieben Monaten täglich passiert, spekuliert: «Viele sind am Handy, das sieht man gut, wenn man hinterherfährt. Andere sind offensichtlich betrunken und fahren Schlangenlinien, auch LKW-Fahrer, das macht nicht nur nachdenklich, sondern auch Angst», so der Pendler. Durch die abgelenkten oder auch offensichtlich betrunkenen Verkehrsteilnehmenden komme noch eine monotone Strecke dazu. «Die Augen müssen einfach auf die Strasse und man sollte fit sein, um zu fahren», gibt er zu bedenken. Neben dem Schock und der Betroffenheit bleibe auch ein bitterer Nachgeschmack beim Passieren der Unfallstellen: «Es ist grässlich, die Unfallbilder zu sehen, gerade auch vom letzten Unfall. Noch schlimmer ist es jeweils, die Unfallstellen zu passieren und die Spuren zu sehen – tagelang. Durch den Kopf aber geht mir immer wieder, warum nicht endlich etwas gemacht wird. Die Strecke Winterthur–Schaffhausen ist doch das beste Beispiel: Da gibt es eine Verbauung in der Mitte der Strassen, das ist meiner Meinung nach die Lösung», gibt der WN-Leser zu bedenken.
Recherchen zu Massnahmen des Nachbarkantons Zürich stellten sich als schwierig heraus. So will die Kantonspolizei weder wertende noch belehrende Aussagen tätigen. Jonas Hoehn, Beauftragter Information und Kommunikation des Bundesamtes für Strassen (Astra) bestätigt auf Nachfrage dieser Zeitung jedoch: «Seit es die Mittelleitplanke auf der Autostrasse A4 zwischen Winterthur und Schaffhausen gibt, konnte eine klarer Rückgang der Unfälle solcher Art beobachtet werden.»
Eine, die ebenfalls der Meinung ist, es müssten Massnahmen ergriffen werden, ist Regierungspräsidentin Susanne Hartmann. «Wir wollen sichere Strassen. Nach den Unfällen zwischen Bazenheid und dem Ricken habe ich sofort eine interne Arbeitsgruppe geschaffen. In den nächsten Tagen werde ich mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantonspolizei und des Tiefbauamts prüfen, wie wir unsere Strassen noch sicherer machen können», so die Regierungspräsidentin. Auch Hartmann sei regelmässig im ganzen Kanton unterwegs und fühle sich grundsätzlich sicher auf den Strassen. «Ich war an jenem Mittwoch nur zwei Stunden vor dem tragischen Unfall von Wil aus in Richtung Ricken unterwegs. Die Nachricht von diesem schrecklichen Unfall machte mich zutiefst betroffen», so Hartmann.
Von Dominique Thomi
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