Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Karl Heuberger vor dem neu angelegten Amphibientümpel auf dem Gabris-Hof. jms
Karl Heuberger erklärt, warum der neu angelegte Amphibientümpel wichtig für die Biodiversität ist und warum er ruhig auch mal austrocknen darf
Gabris bei Wuppenau Auf dem Gemeinschaftshof Gabris wurde vor Kurzem ein neues Projekt erfolgreich abgeschlossen: ein Amphibientümpel, der das lokale Ökosystem bereichert und zugleich eine innovative Nutzung von Regen- und Dachwasser aufzeigt. Der pensionierte Landwirt und Vorstandsmitglied des Vereins Vörderband Gabris Karl Heuberger erklärt die Hintergründe.
Der von Karl Heuberger und seinem Verein betriebene Gabris-Hof ist mehr als ein landwirtschaftlicher Betrieb. Er bietet Städtern und Landbewohnern, Jung und Alt einen Raum, um gemeinsam an landwirtschaftlichen Projekten zu arbeiten. «Unser Ziel ist es, das Land sinnvoll zu nutzen und Menschen zusammenzubringen. Landwirtschaft kann mehr sein als Lebensmittelproduktion – sie kann ein Ort der Begegnung sein», erklärt Heuberger. Heute unterstützen 15 bis 20 Freiwillige den Hof saisonal und der Verein Förderband Gabris trägt finanziell zum Erhalt bei. «Viele Menschen, die bei uns mithelfen, schätzen die Natur als Ausgleich zum stressigen Alltag. Diese Oase steht allen offen, die hier etwas Konkretes in der Natur machen möchten», so Heuberger.
Das jüngste Vorhaben, ein Amphibientümpel, wurde vor rund drei Wochen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Thurgau realisiert. Besonders in der heissen Sommerzeit wurde deutlich, wie wichtig Wasser in der Landwirtschaft ist. «In der Schweiz wird das Thema oft vernachlässigt. Alles ist unterirdisch verrohrt. Doch was machen Vögel oder Insekten ohne Zugang zu Wasser?», fragt Heuberger. Der Tümpel sammelt Regenwasser von Dach- und Hofflächen und schon geringe Niederschläge reichen aus, um das rund 40 Kubikmeter grosse Becken zu füllen. «Wir hatten keine Erfahrung, aber mithilfe von Markus Wenk, einem erfahrenen Baggerfahrer aus Dietenwil, der das Projekt mit viel Liebe zum Detail durchgeführt hatte, konnten wir den Tümpel in wenigen Arbeitstagen fertigstellen. Es war uns wichtig, dass der Boden natürlich bleibt, ohne künstliche Abdichtung – der Tümpel darf gerne auch mal austrocknen», so Heuberger. «Das schafft interessante Lebensräume und fördert die Artenvielfalt, denn es gibt Tiere, die auf ebensolche Bedingungen angewiesen sind.»
Der Tümpel soll nicht nur der Natur, sondern auch als Beispiel für ähnliche Projekte in der Region dienen. Das Projekt wurde im Rahmen des Massnahmenplans 2023–2028 zur Biodiversitätsstrategie des Kantons Thurgau bewilligt und unterstützt. Heuberger hofft, dass das Projekt inspiriert und motiviert: «Mit wenig Aufwand kann man viel bewirken. Unser Amphibientümpel zeigt, wie Landwirtschaft, Naturschutz und soziale Zusammenarbeit Hand in Hand gehen können. Wir hoffen, dass dieses Projekt auch andere Landwirte und Privatpersonen dazu motiviert, ähnliche Massnahmen zu ergreifen und damit einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Vielfalt und zum Wassermanagement zu leisten.» Sein Ziel ist es, die Landwirtschaft schöner und reichhaltiger zu gestalten – für Menschen und für die Natur.
jms
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