Ruben Schuler
freut sich, dass, das Keflam-Referendum zustande gekommen ist.
Beat Schwarz wohnt nun selber in der Gemeinde Sirnach.
Am kommenden Samstag vor genau 100 Tagen trat der parteilose Beat Schwarz in die Fussstapfen von Kurt Baumann. Wie verlief seine Einarbeitung und was beschäftigt den amtierenden Gemeindepräsidenten? Die WN haben nachgefragt.
Sirnach Beat Schwarz, was steht in dieser Woche in Ihrer Gemeindepräsidentenagenda?
Gestern hatten wir eine Gemeinderatssitzung, in der wir verschiedene Themen der neuen Legislaturperiode angegangen sind. Am Dienstag war ich an der Einweihung des Bachtöbelibaches und habe einige Jubilaren besucht – klassische Aufgaben eben (lacht).
Nun sind Sie schon dreieinhalb Monate im Amt – wie wohl fühlen Sie sich in der neuen Rolle?
Ich fühle mich wohl, obschon ich als Quereinsteiger in der Behördenarbeit viel Neues zu bewältigen habe. Tag für Tag kann ich mich besser einlesen und die Arbeit wird vertrauter. Es ist eine bedeutende Veränderung, nach 25 Jahren in der Privatwirtschaft nun in der Verwaltung tätig zu sein.
Waren es, an Ihren eigenen Zielen gemessen, erfolgreiche erste 100 Tage im Amt?
Ich hatte mir vorgenommen, Vertrauen in der Bevölkerung zu gewinnen. Man kannte mich nicht und die Menschen wussten nicht, wer ich bin. Es war wichtig, den Kontakt zu den Bürgern zu suchen und sie kennenzulernen, damit sie auch mich kennenlernen konnten. Aus meiner Sicht ist das gelungen. Wie es auf der anderen Seite aussieht, kann ich jedoch nicht sagen.
Wie ordentlich hat Ihr Vorgänger Kurt Baumann die Gemeinde hinterlassen?
Ich hatte dank Kurt Baumann eine hervorragende Einarbeitung in die verschiedenen Themen und Dossiers. Zum Schluss seiner Amtszeit hat er ordentlich Gas gegeben und viele offene Themenbereiche bereinigt. Kurt hat mir eine intakte Gemeinde übergeben.
Welche Herausforderungen gab es zu Beginn Ihrer Amtszeit?
Eine erste grosse Herausforderung war es, den Überblick darüber zu bekommen, welche Themen wirklich angepackt werden müssen. Man muss sich einbringen und erkennen, wo Handlungsbedarf besteht. Die Verwaltung beispielsweise arbeitet trotz Wechsel an der Spitze weiter. Das Zurechtfinden während des laufenden Betriebs war eine He-rausforderung.
Gibt es ein persönliches Highlight in Ihrer bisherigen Amtszeit?
Es ist erfreulich, wenn man von der Bevölkerung positives Feedback erhält. Gute Rückmeldungen und Wertschätzung in seiner Arbeit zu erleben, sind erfreuliche Dinge. Zudem war der Brunch anlässlich des 1. Augusts trotz des bescheidenen Wetters absolut grossartig.
Welche Projekte benötigen bis zum Jahresende Ihre Aufmerksamkeit?
Momentan ist es eher ruhig, aber im Oktober und November wird die Dreifachturnhalle ein grosses Thema sein. Wir erwarten Detailprojekte von fünf Unternehmen und müssen uns auf die Gemeindeversammlung vorbereiten. Auch das Projekt BGK Winterthurstrasse möchten wir vorantreiben und die nächsten Schritte initiieren. Ein weiteres grosses Thema ist die Finalisierung des Budgets, das bei der Gemeindeversammlung am 11. Dezember vorgelegt wird.
Im letzten WN-Interview haben Sie gesagt, dass es tragfähige Lösungen bei der Zentrumsgestaltung von Sirnach brauche. Konnten Sie in den genannten Themen schon etwas bewirken?
Die BGK Winterthurstrasse habe ich nicht initiieren müssen, aber ich arbeite daran, das umzusetzen, was geplant ist. Ein Bereich, den ich angestossen habe, ist die Sanierung des Dreitannensaals und die Idee, die Brückenwaage und den Saal als gemeinsames Kulturprojekt anzugehen.
Wie haben Sie sich an Ihrem neuen Arbeitsplatz im Gemeindehaus eingelebt?
Ich habe mich gut eingelebt. Ein Büro ist letztendlich ein Büro, egal ob in der Verwaltung oder in einem internationalen Konzern. Das gute Arbeitsklima schätze ich sehr.
Oft steht Ihr Auto bis in die Abendstunden auf Ihrem Parkplatz. Haben Sie es jetzt strenger als in Ihrem vorherigen Job?
In Zukunft wird mein Auto nicht mehr so regelmässig auf dem Parkplatz stehen, da ich seit Samstag in der Gemeinde Sirnach wohne. Ich arbeite gerne und lange, wenn es notwendig ist, um etwas zu erledigen. Die Amtsführung lässt sich kaum in den normalen Büroarbeitszeiten erledigen.
Was war rückblickend für Sie der Schlüssel, dass sich nach 24 Jahren SVP-Gemeindepräsidentschaft ein Parteiloser durchsetzen konnte?
Es ist schwer zu sagen, welches Element und welche Tätigkeiten ausschlaggebend waren. Ich habe mich gezielt auf das Gewerbe und die Vereine konzentriert, Gespräche gesucht und die Bedürfnisse wahrgenommen. Parteizugehörigkeit spielt in der Gemeindetätigkeit meiner Meinung nach weniger eine Rolle. Am Ende des Tages geht es darum, die Gemeinde zu gestalten und voranzubringen – egal welcher Partei man angehört.
An Ihrer ersten öffentlichen Rede, bei der Verabschiedung von Kurt Baumann, sagten Sie, dass Sie nicht alles auf den Kopf stellen wollen in der Gemeinde. Halten Sie daran fest?
Ja, für mich war von Anfang an klar, dass bewährte Dinge beibehalten werden sollten. Neue Ideen und Ansätze sind aber willkommen. Kurt hat 24 Jahre lang die Gemeinde erfolgreich geführt, und das, was sich bewährt hat, möchte ich erhalten. Gleichzeitig müssen wir kritisch prüfen und Neues initiieren, wenn es Anpassungen erfordert. Ich bin nicht Kurt, sondern eine andere, eigene Persönlichkeit. Veränderungen sind zwangsläufig und gehören zum Leben und zum Bestehen einer Gemeinde dazu.
Die Gemeinde Sirnach zu präsidieren, bedeutet für mich ...
... eine grosse Verantwortung und eine Ehre, die ich mit der nötigen Hingabe wahrnehme. Ich möchte dazu beitragen, die Gemeinde Sirnach weiterzuentwickeln und die Anliegen der Bürger bestmöglich zu vertreten.
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